Vorführwagen kaufen: Vor- und Nachteile der Vorzeigemodelle

Von Meike Z.

Letzte Aktualisierung am: 5. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Günstig zum neuen Auto: Einen Vorführwagen zu kaufen, ist oft eine lohnende Option.
Günstig zum neuen Auto: Einen Vorführwagen zu kaufen, ist oft eine lohnende Option.

Neuwagen haben oft eine besondere Anziehungskraft auf Autofans. Noch niemand saß vorher am Steuer, der Innenraum hat einen speziellen Duft und der Kilometerzähler steht noch auf 0 oder knapp darüber.

Außerdem kann ein Neuwagen genau an die Bedürfnisse des Käufers angepasst werden und wird in der ausgewählten Konfiguration nur für ihn produziert. Für diesen Luxus müssen PS-Freunde jedoch tief in die Tasche greifen.

Vorführwagen kaufen: Kurz & Knapp
Was ist ein Vorführwagen?

Bei einem Vorführwagen handelt es sich um ein Fahrzeug, welches als Vorzeigemodell im Autohaus stand und unter Umständen für Probefahrten genutzt wurde.

Weisen diese Fahrzeuge Spuren von Abnutzung auf?

Das Auto wurde gar nicht bis wenig gefahren und weist in der Regel nur geringe Abnutzungsspuren auf. Wenn Sie einen entsprechenden Wagen erwerben, ist es also quasi, als würden Sie einen Neuwagen kaufen.

Sind Vorführwagen billiger?

Es winken Rabatte von teilweise bis zu 30 Prozent. Dementsprechend können Sie einen Vorführwagen teilweise sehr günstig kaufen.

Möchten Sie ein echtes Schnäppchen machen, kann es sich lohnen, wenn Sie sich nach Ausstellungsmodellen in den Autohäusern umsehen. Was dafür und dagegen spricht, einen Vorführwagen zu kaufen, verraten wir im folgenden Ratgeber.

Was ist ein Vorführwagen überhaupt?

Vorführwagen kaufen: Sie erhalten ein Fahrzeug, welches z. B. für Probefahrten verwendet wurde.
Vorführwagen kaufen: Sie erhalten ein Fahrzeug, welches z. B. für Probefahrten verwendet wurde.

Wenn Sie einen Vorführwagen kaufen, handelt es sich um ein Fahrzeug, welches bereits zugelassen wurde – nämlich auf den jeweiligen Händler. Das Auto wurde als Vorzeigemodell verwendet. Das bedeutet, dass es zur Vorführung in der Ausstellungshalle des Händlers stand und/oder mit ihm Probefahrten durchgeführt wurden.

Nach einem gewissen Zeitraum möchte der Händler den Pkw dann veräußern, um Platz für neue Modelle in der Ausstellung zu schaffen. Ist es soweit, haben Sie die Möglichkeit, den Vorführwagen zu kaufen. Erspähen Sie ein interessantes Modell im Autohaus, haben Sie oft die Möglichkeit, sich schon frühzeitig als Interessent zu melden. Steht der Verkauf an, werden Sie benachrichtigt und können sich dann entscheiden, ob Sie den Wagen wirklich haben wollen.

Unterschiede zur Tageszulassung und zum Jahreswagen

Sie möchten sich auf Grund der hohen Anschaffungskosten keinen Neuwagen zulegen, möchten aber trotzdem ein möglichst neuwertiges Kfz zu erwerben, welches auf dem aktuellen Stand der Technik ist? Zum einen haben Sie, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit, einen Vorführwagen zu kaufen.

Zum anderen gibt es noch weitere junge Gebrauchte, die unter Umständen für Sie in Frage kommen. Hierzu gehören unter anderem die Tageszulassungen. Hierbei handelt es sich um Fahrzeuge, welche für ein paar Tage vom Händler angemeldet und dann wieder abgemeldet wurden. Der Neuwagen wird so künstlich zu einem gebrauchten Fahrzeug gemacht.

Die Autohändler tun dies, um ihre Zulassungszahlen zu erhöhen, was ihnen im Gegenzug Prämien der Hersteller einbringt. Die Tageszulassung kann dann zu einem günstigen Preis – es sind Rabatte von etwa 25 Prozent möglich – verkauft werden.

Eine Tageszulassung hat in der Regel keine negativen Auswirkungen auf den Wiederverkaufswert, den Sie zu einem späteren Zeitpunkt erzielen können.
Bester Preis beim Kauf: Beim Vorführwagen locken hohe Rabatte.
Bester Preis beim Kauf: Beim Vorführwagen locken hohe Rabatte.

Möchten Sie keinen Vorführwagen kaufen, haben Sie auch die Möglichkeit, auf einen Jahreswagen zurückzugreifen. Dies ist ein Auto, dessen Erstzulassung vor maximal 12 Monaten stattgefunden hat. Des Weiteren darf zwischen der Herstellung und der Erstzulassung nicht mehr als ein Jahr vergangen sein.

Häufig handelt es sich hierbei um Dienstwagen, die nur für kurze Zeit – beispielsweise als Leasingwagen – benutzt wurden. Durch ihre Verwendung weisen Jahreswagen natürlich in der Regel eine höhere Laufleistung als Tageszulassungen und Vorführwagen auf. Allerdings ist dies trotzdem eine gute Möglichkeit, um ein fast neuwertiges Fahrzeug zum kleinen Preis zu kaufen.

Welche Vorteile hat es, einen Vorführwagen zu kaufen?

Der größte Vorteil, wenn Sie ein Vorführfahrzeug kaufen, liegt natürlich darin, dass Sie von hohen Rabatten profitieren. In der Regel sinkt der Preis um etwa 20 bis 25 Prozent, bei manchen Modellen können Sie sogar noch mehr sparen.

Im Gegensatz zu einem vom Kunden konfigurierten Neuwagen, steht ein Vorführwagen bereits im Autohaus und Sie können Ihn sofort mitnehmen, wenn er nicht mehr als Ausstellungsstück dienen soll. Eine Herstellungs- und Lieferzeit – welche je nach Hersteller und Modell gut und gerne zehn oder mehr Monate betragen kann – entfällt also. Des Weiteren müssen Sie keine Überführungskosten zahlen.

Außerdem profitieren Sie meist von einem exzellent ausgestatteten Fahrzeug, wenn Sie einen Vorführwagen kaufen. Da das Auto Ausstellungszwecken dient und neue Kunden überzeugen soll, besitzen die Vorführmodelle nämlich in der Regel eine umfassende Ausstattung mit vielen Extras.

Zudem hat ein Fahrzeug, welches zu Vorführzwecken und Probefahrten gedient hat, nur eine geringe Laufleistung auf dem Tacho. Des Weiteren werden die Vorführwagen in der Regel ordnungsgemäß sowie regelmäßig gepflegt und gewartet. Sie erhalten also ein Auto, welches nicht nur glänzend und sauber, sondern auch technisch in einem einwandfreien Zustand ist.

Sie möchten keinen Vorführwagen kaufen, sondern legen Wert auf fabrikneuen Wagen? Dann müssen Sie mit teilweise langen Lieferzeiten rechnen. Auf den Citroën C4 warten Sie etwa 24 bis 32 Wochen, auf den Ford Mustang schon 36 Wochen und auf den Mercedes GLC sogar 40 bis 44 Wochen.

Vorführfahrzeug kaufen: Welche Punkte sprechen dagegen?

Wenn Sie einen Vorführwagen kaufen, müssen Sie mit leichten Abnutzungsspuren rechnen.
Wenn Sie einen Vorführwagen kaufen, müssen Sie mit leichten Abnutzungsspuren rechnen.

Wie Sie dem vorigen Abschnitt entnehmen konnten, gibt es viele Punkte, die dafür sprechen, einen Vorführwagen zu kaufen. Hierzu gehören der günstige Preis, die niedrige Laufleistung sowie die gute Ausstattung. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die nicht zu vernachlässigen sind.

Im Gegensatz zu einem waschechten Neuwagen, der extra für Sie hergestellt wird, haben Sie bei einem Vorführwagen nicht die Möglichkeit, den Wagen und seine Ausstattung frei zu konfigurieren. Sie müssen das Fahrzeug nehmen, wie es beim Händler in der Ausstellung steht. Gefällt Ihnen die Farbe nicht oder hätten Sie lieber eine andere Motorisierung, lassen sich diese Merkmale nicht ändern.

Entweder Sie gehen einen Kompromiss ein oder müssen sich nach einem anderen Auto umsehen. Des Weiteren sind Vorführwagen nur begrenzt verfügbar. Dementsprechend viele Interessenten gibt es häufig für die günstigen Pkw. Es kann also durchaus schwierig werden, genau das Auto zu finden, auf welches Sie es abgesehen haben.

Außerdem befinden sich gerade im Bereich der Türen und der Vordersitze oft leichte Abnutzungsspuren. Diese kommen dadurch zustande, dass Interessierte häufig ein- und aussteigen und auf dem Fahrersitz Platz nehmen.

Sind Sie aber bereit, Kompromisse einzugehen und legen keinen Wert darauf, dass Sie nicht als erster Besitzer in den Papieren vermerkt werden, ist es eine gute und günstige Wahl, wenn Sie einen Vorführwagen kaufen.
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Vorführwagen kaufen: Vor- und Nachteile der Vorzeigemodelle
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Über den Autor

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Meike Z.

Meike ist seit 2016 Teil des Redaktionsteams von autokauf.org. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, komplexe Themen, wie etwa das Vertragsrecht beim Autokauf, leicht verständlich aufzubereiten.

6 Gedanken zu „Vorführwagen kaufen: Vor- und Nachteile der Vorzeigemodelle

  1. Peter

    Mir wurde ein Vorführwagen als neu Wagen verkauft. Kann ich von dem Kaufvertrag zurück treten???

  2. Gregor

    Eine von ganz wenigen Seiten, die konkret auf das Thema Vorführwagen eingeht. Danke dafür!

    Allerdings sollte auch nicht vergessen werden, dass ein solches Auto eigentlich nicht eingefahren ist und dennoch verschiedenste Leute jeweils ein paar Kilometer zurückgelegt haben. Bei einer Probefahrt probiere ich auch gerne mal die Grenzen des Fahrzeugs aus. Aber das soll ja in den ersten 1000km eigentlich nicht gemacht werden, oder haben sich da die Zeiten geändert?

    Vorsicht ist also angebracht, ebenso wie bei ehemaligen Mietfahrzeugen. Charmant finde ich da die Lösung meines Lieblingshändlers, bei dem ein Teil der Werkstattfahrzeuge Neuwagen sind. So kann man auch neue Kunden und Käufer finden und gleichzeitig werden diese Vorführfahrzeuge auch anders gefahren. Und ich fahre Werbung. 😉

  3. Brigitte L

    Ich habe einen Vorführwagen gekauft und jetzt muss ich warten bis das Finanzministerium sein okay gibt wegen der geringeren NOVA, finde ich nicht okay.

  4. Jo

    Für die neue Arbeit brauche ich relativ kurzfristig einen eigenen Pkw. Eine Idee ist, einen Vertrag zum KFZ Leasing ohne Anzahlung abzuschließen. Evtl. wäre natürlich der Kauf eines Vorführwagens auch eine Idee. Allerdings bezweifle ich, dass dort die Konditionen so günstig sein werden. Auf jeden Fall danke für die Informationen hierzu.

  5. Nina

    Danke für diesen interessanten Artikel zum Thema Jahreswagen. Meine Kollegin hatte mir nämlich geraten, mich nach einem solchen Wagen umzusehen. Schließlich ist ein Auto nach 1 Jahr immer noch gut in Schuss.

  6. Scholz

    Ja, ich suche einen Vorführwagen, den ich kaufen möchte.

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