Vollkasko fürs Auto: Leistungen der Versicherung

Von Sarah K.

Letzte Aktualisierung am: 6. April 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Vollkasko: Wie lange lohnt sich die Versicherung?
Vollkasko: Wie lange lohnt sich die Versicherung?

Ein Fahrzeugkauf stellt meist eine große Anschaffung dar, für welche lange Zeit gespart wird. Durch umfassende Pflege soll das neue Gefährt so lange wie möglich in einem guten Zustand bleiben. Allerdings können Sie das Fahrzeug nicht vor allen Umwelteinflüssen schützen.

Für Wildunfälle, Diebstahl, Vandalismus und Co. gibt es die Vollkasko-Versicherung, welche sämtliche Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt. Im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung handelt es sich dabei allerdings nicht um eine Pflichtversicherung.

Vollkasko: Kurz und Knapp
Was bedeutet Vollkasko?

Die Vollkasko ist eine Form der freiwilligen Versicherung eines Kfz. Sie enthält alle Leistungen einer Teilkasko und sichert das Fahrzeug auch gegen Unfallschäden ab, die der Fahrer selbst verursacht hat.

Zahlt die Kfz-Vollkasko bei Vandalismus?

Bei Vandalismus greift die Vollkasko. Sie kommt vollumfänglich für die notwendigen Reparaturen auf. Je nach Vertragskonditionen kann allerdings eine Selbstbeteiligung fällig werden.

Wann lohnt sich eine Vollkasko-Versicherung?

Da eine Vollkasko hohe Kosten verursachen kann, empfiehlt es sich, diesen Versicherungsschutz nur bei Neuwagen (als Faustregel gelten die ersten drei bis fünf Jahre) oder besonders teuren Fahrzeugen in Anspruch zu nehmen. Bei Fahrzeugen, welche nur noch über einen geringen Restwert verfügen, macht die Vollkasko wenig Sinn.

Doch ab wann lohnt sich eine Vollkasko gegenüber einer Teilkasko eigentlich? Was zahlt die Vollkasko alles? Welche Kosten müssen Sie für die Versicherungsbeiträge einplanen? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

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Was ist eine Vollkasko überhaupt? 

Bei einem Motorschaden greift die Vollkasko auch wenn Sie den Unfall selbst verursacht haben.
Bei einem Motorschaden greift die Vollkasko, auch wenn Sie den Unfall selbst verursacht haben.

Wer in Deutschland ein Kraftfahrzeug für die Teilnahme am Straßenverkehr zulassen möchte, muss eine Haftpflichtversicherung für selbiges abschließen. Ohne diese Pflichtversicherung erfolgt keine Zulassung.

Dadurch wird sichergestellt, dass Schäden, die aus einem Unfall resultieren und an einem fremden Kfz verursacht wurden, gedeckt sind. Wollen Sie zusätzlich, dass auch das eigene Kfz im Schadensfall versichert ist, benötigen Sie eine Vollkasko-Versicherung.

Dabei handelt es sich um eine freiwillige Zusatzleistung der Versicherung. Kommt es zu einem Vollkaskoschaden, muss der Versicherer für die entstandenen Schäden aufkommen, sofern Sie den Vorfall bei der Versicherung melden.

Wichtig: Durch eine Teilkasko können Sie den eigenen Wagen auch gegen Schäden absichern. Allerdings greift diese  Versicherung nicht bei einem Unfall, den Sie selbst verschuldet haben. Sie kommt beispielsweise für Glasbruch, Kollisionen mit Haarwild sowie Sturm-, Hagel-, Blitz- und Überschwemmungsschäden auf.

Was zahlt die Vollkasko für das Auto? 

Was kostet eine Kfz-Vollkaskoversicherung?
Was kostet eine Kfz-Vollkaskoversicherung?

Zwar sind bei einer Vollkasko die Kosten höher, allerdings sind bei dieser Versicherungsart auch deutlich mehr Leistungen enthalten als bei einer Teilkasko. Zum Leistungspaket der Versicherung gehören in aller Regel die nachfolgenden Schadensfälle:

  • Reparatur der Schäden am eigenen Fahrzeug bei einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall
  • Reparatur von Kratzern und Schrammen, welche durch Unachtsamkeit beim Ausparken entstanden sind
  • Reparaturkosten bei Kollisionen mit Wild
  • Schäden, die durch Vandalismus verursacht wurden
  • Diebstahl des Fahrzeugs oder einzelner Bauteile
  • Schäden, die durch Unwetter verursacht wurden (beispielsweise ein Hagelschaden)

Kurz: Mit einer Vollkasko sind Sie in aller Regel für alle Eventualitäten gerüstet. Wird beispielsweise Ihr Fahrzeug geklaut, haben Sie allerdings häufig nur in den ersten zwölf Monaten einen Anspruch auf die Erstattung vom Kaufpreis. Ist schon mehr Zeit vergangen, muss häufig der Zeitwert ermittelt werden.

Gut zu wissen: Auch bei einem Marderschaden greift die Vollkasko. Um einen Schadensfall zu melden, können Sie sich in aller Regel telefonisch an die Versicherung wenden. Ein Mitarbeiter wird dann eine „Fallnummer“ anlegen und Ihnen alle relevanten Unterlagen per Post oder elektronisch zukommen lassen.

Wie viel kostet eine Vollkaskoversicherung fürs Auto? 

Eine Vollkasko bietet also einige Vorteile, allerdings schlägt sich das auch im monatlichen Versicherungsbeitrag nieder. Doch wie genau wird dessen Höhe eigentlich ermittelt? Dabei kommt es im Wesentlichen auf die nachfolgenden drei Faktoren an:

  • Eingetragene Fahrer: Hierbei spielt eine Rolle, wie alt der Fahrzeughalter ist, für Fahranfänger unter 25 Jahren fallen die Versicherungsbeiträge in aller Regel höher aus. Zudem ist auch wichtig, wie lange der Betroffene schon unfallfrei unterwegs ist, denn danach bemisst sich der sogenannte Schadensfreiheitsrabatt. Teurer wird es in aller Regel, wenn mehrere Fahrer für ein Fahrzeug versichert werden sollen.
  • Fahrzeugart: Es gibt jährliche Statistiken, die angeben, welche Fahrzeuge besonders häufig in Unfälle verwickelt oder unter Dieben sehr beliebt sind. Diesbezüglich findet eine Einstufung in sogenannte „Typklassen“ statt. Je höher die Klasse, desto mehr müssen Sie für den Vollkasko-Schutz bezahlen.
  • Wohnort: Die Unfall- und Diebstahlzahlen können deutschlandweit unterschiedlich ausfallen. So sind beispielsweise einige Regionen häufiger von Unwettern und Starkregen betroffen als andere. Daraus ergibt sich die Regionalklasse, welche ebenfalls Auswirkungen auf die monatliche Prämie, welche Versicherungen für die Vollkasko berechnen, hat.

Wichtig: Eine Vollkasko mit Selbstbeteiligung ist in aller Regel günstiger. Das bedeutet, dass Sie im Schadensfall selbst einen Teil der Kosten tragen. Für eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung fallen entsprechend höhere Kosten an.

In welchen Fällen muss die Vollkaskoversicherung nicht zahlen?

Bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit kann die Vollkasko die Zahlung verweigern.
Bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit kann die Vollkasko die Zahlung verweigern.

Wer einen genauen Blick auf den Vertrag mit dem Versicherungspartner wirft, wird feststellen, dass es auch Fälle gibt, in denen die Vollkasko nicht für einen Schaden aufkommen muss. Eine Zahlungsverweigerung kommt beispielsweise in Frage, wenn der Schaden vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführt wurde.

Als Beispiele sind hier Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen anzuführen. Auch eine begangene Fahrerflucht führt meist dazu, dass der Versicherungsschutz erlischt. Ebenso verhält es sich bei einem Crash, der aus einem illegalen Autorennen resultiert.

Für wen ist eine Vollkasko sinnvoll? 

Da ein Rundumschutz für den Wagen durchaus teuer sein kann, stellt sich die Frage, wie lange sich eine Vollkasko überhaupt lohnt bzw. ab wann diese eigentlich Sinn ergibt. Für Neuwagen kann es sich durchaus lohnen, eine Vollkasko abzuschließen.

Handelt es sich allerdings um einen Gebrauchtwagen, müssen Sie genau abwägen, ob der Fahrzeugwert das Abschließen einer Vollkasko rechtfertigt. Auch ein Neuwagen muss nicht ewig lange den Vollkasko-Schutz genießen.

Je nach Anschaffungskosten empfehlen Experten, in den ersten drei bis fünf Jahren einen entsprechenden Versicherungsschutz abzuschließen. Danach kann sich finanziell der Wechsel zu einer Teilkasko durchaus lohnen.

Gut zu wissen: Nutzen Sie ein Leasing-Fahrzeug, sind Sie häufig verpflichtet, eine Vollkasko für das Modell abzuschließen.

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Sarah K.

Seit 2016 unterstützt Sarah die Redaktion von autokauf.org und verfasst Ratgeber zu unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Fahrzeugbewertung, Autokauf und Kfz-Versicherungen.

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